Schulraumsituation. Ergebnis der Gemeindeversammlung

Der Elternrat bedankt sich bei allen Einwohnern die uns an und um die Gemeindeversammlung in unserem Anliegen unterstützt haben, dass die Riedhölzler Kinder in Riedholz zur Schule gehen können. Die Übergangslösung mit Containern ist gesichert.

Der Gemeinderat hat nun Zeit die Lösungen für die generelle Schulzimmer Knappheit zu erarbeiten. Hier müssen wir Eltern und interessierte Bürger dran bleiben, dass auch dieser Schritt zeitnah gemacht wird.

Der Zeitungsartikel in der AZ für alle die ihn noch nicht gesehen haben:

Die Gemeindeversammlung macht dem Gemeinderat Riedholz mit einer dringlichen Motion bei Schulraumplanung Beine. von Christof Ramser

Die Voten aus den Stuhlreihen in der Turnhalle wollten kein Ende mehr nehmen. Unablässig drängte ein Grossteil der 150 Besucher der Gemeindeversammlung Riedholz darauf, bereits ab nächstem Sommer neue Unterrichtsräume für die rasant wachsende Schülerschar bereit zu stellen. Irgendwann musste Gemeindepräsidentin Jasmine Huber (FDP) den Redeschwall der besorgten Eltern unterbinden. Die Botschaft war angekommen. «Wir wollen nicht, dass Schulkassen ausgelagert werden», sagte Markus Moll vom Elternrat Riedholz.

Der Elternrat hatte kurz vor der Gemeindeversammlung eine dringliche Motion eingereicht. Darin wird die Gemeinde aufgefordert, bereits nächstes Jahr 200 000 Franken in Schulcontainer zu investieren. Eigentlich wollte der Gemeinderat die Investition innerhalb der kommenden fünf Jahre auslösen. 

Viel zu spät, fand eine überwiegende Mehrheit und stufte die Motion als dringlich ein. «5 vor 12 ist längst vorbei», sagte Moll. «Erschrocken» bis «erschüttert» zeigten sich Anwesende, dass der Gemeinderat angesichts der stark steigenden Schülerzahlen nicht schon längst gehandelt habe und das Problem verzögere. Unter Applaus forderte Moll: «Die Container stehen ab nächstem Jahr!». Eine Schule gehöre ins Dorf. Viele Eltern pflichteten bei: Die Riedholzer Primarschüler sollen nicht in ein anderes Dorf zur Schule müssen.

Niemand hat Schulraum übrig

Gemeinderat Marcel Eheim (CVP) fand es zumutbar, wenn eine Sechstklässlerin aus Riedholz nach Hubersdorf in die Schule gehe. Nicht zumutbar sei dies bei einem Kindergärteler. Eheim rief die angespannte Finanzlage in Erinnerung und warnte, dass sich die Kosten für den Schulraum langfristig auf den Steuerfuss niederschlagen könnten, worauf sich ein Besucher der Versammlung zu einem Buh-Ruf hinreissen liess. Ausfällig wurde sonst niemand, trotz des aufgestauten Frusts.

Gemeindepräsidentin Huber sagte, dass der Schulverband Unterer Leberberg am Ende die Frage beantworten müsse, wo die Kinder zur Schule gehen. Ausserdem sei es gerade ein Zweck des Verbandes, dass die beteiligten Gemeinden einander bei knappem Schulraum unter die Arme greifen sollen. Doch nun hätte keine Gemeinde Schulraum übrig. 

Die Versammlung entschied zudem:

Die Gemeindeversammlung Riedholz erhöhte die Hundesteuer auf 90 Franken. Zusammen mit den 40 Franken, die an den Kanton fliessen, beträgt die Steuer nun 140 Franken. Sie änderte das Abfallreglement, so dass Grüngut und Speisereste künftig in die Kompogasanlage nach Utzenstorf transportiert werden können. Die Grünabfuhr wird nur noch alle zwei Wochen durchgeführt. Sonderabfälle werden nicht mehr von der Gemeinde gesammelt, sondern müssen im Laden zurückgegeben werden. Schliesslich ist der Beitritt zum Zweckverband der Abwasserregion Solothurn-Emme, wo das Abwasser aus Riedholz nun hinfliesst, auch rechtlich vollzogen. Die alte Abwasserreinigungsanlage wird ausgepumpt und gereinigt.

 

«Die Eltern sind das Problem»

Eltern aus dem Ortsteil Niederwil schilderten ihre Situation, wo die Kinder in einem anderen Dorf den Unterricht besuchen. «Für die Kinder spielt das keine Rolle. Wichtig ist, dass die Klassen bis zum Übertritt zusammenbleiben», sagte Agnes Mühlemann. Daniel Uebelhart ergänzte: «Wir hatten zu Beginn auch Bedenken, doch der Schulweg stelle überhaupt kein Problem dar. «Wenn überhaupt, ist es ein Problem der Eltern.»

Damit die Forderung nach dem Container nicht unter das Eis gerät, pochten einige auf eine ausserordentliche Gemeindeversammlung kommenden März. Ansonsten hätte der Gemeinderat die dringliche Motion erst an der ordentlichen Versammlung im Juni beantworten können. Nun, die Versammlung wird nicht nötig sein. «Wir brauchen jetzt eine Notlösung», postulierte Peter Kohler, und so wurde unter anhaltendem Applaus der Antrag von Patrick Tillein angenommen, den Kredit für die Container nicht innerhalb von fünf Jahren auszulösen, sondern die Container auf Beginn des kommenden Schuljahres bereit zu stellen. Damit ist die dringliche Motion hinfällig. Dringlich bleibt aber weiterhin Schulraumproblem, berichtete Primarlehrerin Cécile Järmann aus der Praxis. Räume seien zu klein, es gebe keine angemessenen Bibliotheks- und Musikräume. «Wir strecken uns nach der Decke.»

Budget im Plus

Positiv sieht im nächsten Jahr die Finanzlage von Riedholz aus. Das Budget liegt im Plus und der Steuerfuss wird bei 115 Prozentpunkten belassen. Danach werden rote Zahlen prognostiziert. Doch einen höheren Steuersatz befürchtete am Montagabend im kinderreichen Dorf sowieso kaum jemand. Das Wohl der Kinder stand darüber.

(az)

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