Eltern setzen Schulcontainer durch von Christof Ramser — az

az-1.4.2016

Auf dem Parkplatz werden künftig Schulcontainer stehen.

Mangelnder Schulraum bleibt das Dauerthema in der Wachstumsgemeinde Riedholz. Um die Platznot zu lindern, werden auf das kommende Schuljahr hin Container aufgestellt.

Der Bauplatz ist stark nachgefragt. Zuzüger in Einfamilienhäusern bescherten Riedholz einen starken Wachstumsschub. Unter den neuen Bewohnern sind viele Kinder. Allein dieses Schuljahr kamen 22 Riedholzer auf die Welt. Eigentlich eine positive Entwicklung. Doch die Schule, die stets mehr Raum einnimmt, stösst an ihre Kapazitätsgrenzen.

Der aktive Elternrat drängte darauf, subito neue Container anzuschaffen. Eine dringliche Motion an der Gemeindeversammlung im Dezember wurde gutgeheissen, damit für 200 000 Franken zusätzlicher Schulraum bereits auf Beginn des kommenden Schuljahres steht. Zusätzlich verknurrten sie den Gemeinderat, die Motion bereits diesen Frühling und nicht erst im Sommer zu beantworten. Am Donnerstagabend informierte der Rat nun 83 Stimmberechtigte in der Turnhalle, wie die Platznot gemildert werden soll.

Container statt Parkplätze

Den Riedholzern gefiel, was sie hörten. Im August werden über der Zivilschutzanlage ALST nebeneinander zwei Container aufgebaut sein. 24 Schüler werden darin Platz finden, dazu kommen Garderoben und Toiletten. Vizegemeindepräsident Marcel Eheim (CVP) erklärte, warum der Rat den Standort auf dem Parkplatz über der Armeeanlage der zweistöckigen Variante auf dem Kiesplatz vorzieht.

Er ist vor allem günstiger: Gerechnet wird mit 245 000 Franken statt 291 000 Franken. Das zum budgetierten Betrag zusätzliche Geld hat der Gemeinderat in eigener Finanzkompetenz ausgelöst. Die Minderkosten resultieren vor allem aus den Fundamenten, die nicht gebaut werden müssen und den günstigeren Wasser- und Stromanschlüssen. Die Leitungen der unter der Parkplätzen liegenden Armeeliegestelle können angezapft werden. Auch lärmtechnisch seien nebeneinanderliegende Container besser als aufeinandergestapelte. «Zudem sind die Container auf dem Parkplatz am wenigsten im Weg», so Eheim. In fünf Jahren sollen sie für rund 50 000 Franken verkauft werden.

Gemeindepräsidentin Jasmine Huber (FDP) hofft aber, dass die Kosten nicht ganz so hoch ausfallen, etwa durch die Anschaffung von Occasionscontainern.

Für den motorisierten Verkehr wird der Parkplatz gesperrt. «Da wird es prekär mit den Platzverhältnissen», sagte Huber. Bei grösseren Anlässen könne der Parkplatz jedoch geöffnet werden.

Prognose zeigt nach oben

Michael Järmann, im Gemeinderat für die Bildung zuständig, lieferte Zahlen zur Riedholzer Schülerentwicklung. Die Investition dränge sich auf. Bereits auf das übernächste Schuljahr wird die Anzahl Kindergärteler und Primarschüler von derzeit 176 auf 201 steigen. Noch im Schuljahr 2011/12 zählte man 148 Kinder.

Nach 2017 gehen die Zahlen zwar etwas zurück, bleiben aber höher als sie im Moment sind. Allfällige Zu- und Wegzüge sind nicht eingerechnet. «Das wird sich um plus/minus 5 Kinder bewegen», sagte Järmann.

«Wir stehen hinter diesem Projekt», sagte Jasmine Huber. «Und ich hoffe, wir bekommen nun etwas Ruhe für die Schulraumplanung.»

Sprich, für eine dauerhafte Lösung. Damit verknüpft sind die Pläne für eine neue Turnhalle und die Überbauung mit Mehrfamilienhäusern auf der Zentrumsbrache bei den Weihern. Bevor das Gelände an einen Investor verkauft und damit das Geld für die Turnhalle generiert werden kann, muss laut Huber ein kantonaler Untersuchungsbericht zur Bodenbeschaffenheit abgewartet werden. Dieser könne jederzeit eintreffen. Bevor man keine Gewissheit über den Untergrund hat, sind die Pläne blockiert.

Markus Moll vom Elternrat dankte dem Gemeinderat für die rasch herbeigeführte Containerlösung. Und Gemeindepräsidentin Huber versprach, künftig an jeder Gemeindeversammlung transparent über die Schulraumplanung zu informieren.

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